10 Tipps für gestochen scharfe Fotos

Die 3 besten Objektive für Food Fotografie im Vergleich

Knackige Kanten und knusprige Kurven – Die Foodfotografie lebt von gestochen scharfen Fotos. Aber manchmal werden die Fotos einfach nicht so crisp und scharf, wie man es gerne hätte. Vielleicht hattest du auch schon einmal unscharfe Bilder und wusstest einfach nicht, was du genau dagegen tun kannst? In diesem Beitrag habe ich dir deshalb meine 10 besten Tipps für garantiert scharfe Fotos zusammengefasst.

Nie wieder unscharfe Fotos – Meine 10 Tipps für gestochen scharfe Fotos:

  1. Licht & Belichtungszeit
  2. Stativ
  3. Selbst- & Fernauslöser
  4. Fokus
  5. Blende
  6. ISO
  7. Festbrennweiten & Hochwertige Objektive
  8. Sauberes Objektiv
  9. Bildstabilisator
  10. Bildbearbeitung

1. Ausreichend Licht & kurze Belichtungszeit

Licht spielt eine unheimlich wichtige Rolle in der Fotografie und auch bei der Schärfe von Fotos. Für gestochen scharfe Fotos solltest du die Belichtungszeit so kurz wir möglich halten, wie beispielsweise 1/125 oder 1/200 Sekunde. Vor allem, wenn du dabei Bewegungen wir das Ausgießen einer Sauce oder das Sieben von Puderzucker festhalten möchtest.

Dadurch, dass das Licht dann nur für kurze Zeit auf den Sensor trifft, ist es umso wichtiger, dass von vornherein schon genügend Licht vorhanden ist. Ansonsten kann dies zu unscharfen Fotos oder unbeabsichtigter Bewegungsunschärfe führen. Am besten eignet sich dann die Foodfotografie mit Blitz. Hast du keinen Blitz, musst du die Belichtung deines Fotos dann über den ISO-Wert und die Blende regulieren.

2. Nutze ein Stativ

Wenn nicht genügend Licht vorhanden ist und du die Belichtungszeit für ein gut ausgeleuchtetes Foto auf 1/80 oder 1/60 Sekunden verlängern musst, empfiehlt sich die Nutzung eines Stativs. Fotos aus der Hand können sonst schnell zu Unschärfe und Verwacklungen führen, selbst wenn du dabei die Luft anhältst (been there, done that!). So musst du dir erst einmal keine größeren Gedanken mehr über längere Belichtungszeiten machen. AUSSER …

3. Selbst- & Fernauslöser

… die Belichtungszeit wird wirklich unheimlich lang, wie 1 Sekunden oder mehr. Denn dann sorgt selbst dein Klick auf den Kameraauslöser bereits für Unschärfe auf dem Foto. Zugegeben: Solche Szenarien mit ewigen Belichtungszeiten kommen in der Foodfotografie eher selten vor. Aber ein Selbst- oder Fernauslöser hat auch unabhängig von der Belichtungszeit einige Vorteile. So kannst du zum Beispiel Fotos deiner eigenen Hand bzw. Hände auf dem Foto machen.

Vor allem bei einer weit geöffneten Blende (kleine Blendenzahl wie 2.8 oder 1.4) mit viel Tiefenunschärfe ist der eigentliche Schärfebereich relativ klein. Hier ist es umso wichtiger, dass du die Schärfe so exakt wie möglich einstellst.

4. Fokus richtig setzen

Bei den meisten Objektiven hast du dabei die Wahl zwischen einem automatischen Fokus und einem manuellen Fokus (AF/MF). Wie der Name schon sagt, stellt der automatische Fokus automatisch auf das scharf, was er denkt, dass im Fokus – also scharf gestellt – sein soll. Das ist aber nicht unbedingt immer das, was du als Fotograf scharf stellen möchtest. Im Automatik-Modus stellst meine Kamera zum Beispiel häufig auf den Glasrand eines Desserts scharf, statt auf die Creme darin.

Damit wirklich genau das auf dem Foto scharf ist, was du beabsichtigst, empfehle ich dir daher mit dem manuellen Fokusmodus zu arbeiten. Was es dabei zu beachten gibt, besprechen wir noch einmal in einem separaten Beitrag.

5. Wähle die richtige Blende

Die Blendenzahl deiner Kamera zeigt dir, wie weit die Blende geöffnet ist. Umso weiter sie geöffnet ist, umso kleiner ist die Zahl (z.B. 2.8) und umso mehr Bokeh bzw. Tiefenunschärfe bekommst du auf deinem Foto. Umso kleiner die Blende sich öffnet, also umso größer ihre Zahle ist (9 oder höher), umso schärfer ist das gesamte Bild und nicht nur ein bestimmter Bereich davon.

Ist also mehr Unschärfe auf deinem Foto, als du möchtest, erhöhe die Blendenzahl und somit die insgesamte Schärfe deines Fotos. Möchtest du mehr Tiefenunschärfe, öffne die Blende weiter (kleinere Blendenzahl) und fokussiere so den Blick deines Betrachters auf den von dir scharf gestellten Bereich.

6. ISO so gering wie möglich

Der ISO-Wert zeigt die Empfindlichkeit deines Sensors an. Umso größer die Zahl, umso empfindlicher für Licht wird der Sensor und umso heller die Bilder. Allerdings kommt das alles zu einem Preis: Die Fotos fangen nämlich an zu Rauschen. Für wirklich gestochen scharfe Fotos solltest du dieses Rauschen und damit auch den ISO-Wert aber so gering wie möglich halten. Je nach Kamera bedeutet da dann ein Wert von 50 oder 100.

7. Festbrennweiten & hochwertige Objektive

Im Beitrag »Zoom-Objektiv oder Festbrennweite« haben wir bereits über den Unterschied dieser beiden Objektiv-Arten gesprochen. Dadurch, dass Objektive mit einer Festbrennweite auf nur diese eine Brennweite hin optimiert sind, lassen sich mit diesen Objektiven generell etwas schärfere Fotos aufnehmen. Die beste Wahl für scharfe Fotos sind also Festbrennweiten. Nutze daher wann immer es geht eine Festbrennweite. Lies dazu gerne auch noch einmal meinen Beitrag über die besten Objektive für die Foodfotografie.

8. Sauberes Objektiv

Staub, Schmutz, Schlieren – als das sammelt sich über die Zeit auf deinem Objektiv an. Vor allem, wenn du wie ich gerne einmal Schritt-für-Schritt-Fotos deiner Leckereien mit Mehl, Butter und Puderzucker machst. Daher solltest du deine Objektive regelmäßig und gründlich reinigen. Achte dabei geeignete Materialien, damit du die empfindliche Linse nicht verkratzt.

9. Eingebauter Bildstabilisator

Einige Kameras und Objektive haben einen eingebauten Bildstabilisator. In meinem Objektiv kann ich dieses ein- oder ausstellen. Der Stabilisator funktioniert folgendermaßen: Schwenkt deine Kamera nach oben, versucht der Bildstabilisator die Bewegung aufzufangen und gegenzusteuern. So können kleine Wackler ausgeglichen werden, vor allem wenn du aus der Hand fotografiert. Fotografier ich auf meinem Stativ, schalte ich den Bildstabilisator einfach wieder aus.

10. Nachschärfen in der Bildbearbeitung

Nicht nur beim Aufnehmen eines Fotos kannst du seine Schärfe beeinflussen. Dies geht in einem gewissen Rahmen auch noch nachträglich in der Bildbearbeitung. Zum Beispiel durch das »Schärfen«-Tool in Lightroom. Dabei wird der Kontrast an den Kanten erhöht. Verlorene Details kann dieser Regler allerdings nicht wieder herstellen.

Ich hoffe, du bist mit meinen 10 Tipps für scharfe Fotos nun gewappnet für deine nächste Fotosession.

Liegen dir noch weitere Fragen zur Foodfotografie auf dem Herzen? Dann schreib mir gerne.

Viel Spaß bei deinem nächsten Fotoshooting von besonders gestochen scharfen Köstlichkeiten.
Eva

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