Zoom-Objektiv oder Festbrennweite für Food Fotografie?

Zoom-Objektiv oder Festbrennweite – Was ist besser für Food Fotografie?

Jeder der sich mit Fotografie beschäftigt und eine Kamera besitzt oder sich zulegen möchte steht früher oder später vor der Wahl des Objektives. Denn nur das Gehäuse einer Kamera macht noch keine Fotos. Unterschiedliche Objektive können dabei mit dem selben Kameragehäuse einen meilenweiten Unterschied machen. Deshalb dreht sich heute alles um eine ganz grundlegende Frage in der Wahl des Objektives: Zoom-Objektiv oder Festbrennweite?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Objektiven, nämlich zwischen Zoom-Objektiven und sogenannten Festbrennweiten. Diese beiden Arten sind unterschiedlich gebaut und haben dadurch bedingt beide ihre Vor- und Nachteile, je nachdem wie du sie für dich einsetzen möchtest.

Zoom-Objektive in der Foodfotografie

Zoom-Objektive haben einen verstellbaren Zoom-Ring. Drehst du an diesem, kannst du näher an dein Motiv heranzoomen oder umgekehrt herauszoomen. So kannst du deinen Bildausschnitt verändern, ohne dich selbst näher an das Motiv hin oder davon weg bewegen zu müssen.

Das ist erst einmal super, denn du bist mit einem Zoom-Objektiv sehr flexibel. Wenn du weit herauszoomst, kannst du einen größeren Bildausschnitt und damit z.B. eine ganze Tischszene aufnehmen. Wenn du näher reinzoomst kannst du den Bildausschnitt um dein Motiv verkleinern und den Blick damit fokussieren oder auch nur bestimmte Details aufnehmen. 

Allerdings geht diese Verstellbarkeit der Brennweite auf Kosten der Lichtstärke und der Bildqualität. Zoomobjektive eignen sich also nicht so gut für schlechte Lichtverhältnisse und sind nicht ganz so gestochen scharf wie Aufnahmen mit einer Festbrennweite.

Die Brennweite eines Objektives – egal ob Zoom-Objektiv oder Festbrennweite – bezeichnet übrigens die Entfernung zwischen dem Sensor deiner Kamera und der Objektiv-Hauptebene. Diese Entfernung wird in mm (Millimetern) angegeben. Auf einem Zoom-Objektiv findest du z.B. die Angabe »24-70mm« oder »18-55mm«. Zwischen diesen beiden Brennweiten kannst du rein- und rauszoomen. Anders ist das bei einer Festbrennweite.

Foto aufgenommen mit einem 24-70mm Zoom-Objektiv
Foto aufgenommen mit einem 24-70mm Zoom-Objektiv

Festbrennweiten in der Foodfotografie

Festbrennweiten besitzen keinen Zoom-Ring und haben daher im Gegensatz zu Zoomobjektiven immer den gleichen – sprich »festen« – Bildausschnitt. Deshalb auch die Bezeichnung »Fest«brennweite. Auf ihnen befindet sich nur eine einzige Zahl, die die Brennweite des Objektives angibst, z.B. 50mm, 85mm, 100mm etc.

Mit einer Festbrennweite musst du dich also selbst näher an dein Motiv heran oder davon weg bewegen, wenn du den Bildausschnitt verändern möchtest. Das kann manchmal zu Problemen führen, wenn du z.B. nicht genug Platz hast, um für den perfekten Bildausschnitt genügend Abstand von deinem Motiv zu nehmen.

Dadurch, dass die komplette Konstruktion dieser Objektive aber auf nur eine einzige Brennweite hin optimiert werden kann, haben Foto mit einer Festbrennweite aber eine bessere Bildqualität und schaffen gestochen scharfe Aufnahmen. Beides ein ganz großes Plus für tolle Foodfotos.

Festbrennweiten sind zudem besonders lichtstark. Du kannst damit also auch bei schlechteren Lichtverhältnissen immer noch umwerfend schöne Foodfotos machen. Außerdem zaubern sie ein wunderschönes Bokeh, also die allseits beliebte Tiefenunschärfe, für besonders stimmungsvolle Fotos.

Zoom-Objektiv oder Festbrennweite
Foto aufgenommen mit einer 85mm Festbrennweite

Zoom-Objektiv oder Festbrennweite?

Wie du siehst, haben beide Objektivarten ihre Vor- und Nachteile. Trotzdem kannst du mit beiden Arten – ob Zoom-Objektiv oder Festbrennweite – wundervolle Foodfotos aufnehmen. Welches Objektiv für dich persönlich das richtige ist, hängt aber hauptsächlich davon ab, welche Art von Aufnahmen du machen möchtest, wie die räumlichen Gegebenheiten und Lichtverhältnisse voraussichtlich sein werden und natürlich auch davon, wie viel Geld du in ein Objektiv investieren möchtest.

Möchtest du flexibel sein und dich erst einmal Ausprobieren, bevor du dich auf eine (oder mehrere) Festbrennweiten festlegst, dann fährst du mit einem Zoom-Objektiv am besten. Zoom-Objektive sind auch eine gute Wahl, wen du eine Tischszene wie ich im Beispiel-Foto von oben fotografieren möchtest und natürlich zum fotografieren nicht unter der Decke kleben oder auf einer hohen Leiter stehen möchtest, damit du für den gewünschten Bildabschnitt genügend Abstand zwischen Motiv und Kamerasensor hast.

Möchtest du gestochen scharfe Foodfotos mit stimmungsvollem Bokeh aufnehmen und hast genug Platz, um auch einmal einen etwas größeren Abstand zu deinem Motiv einzunehmen? Dann ist eine Festbrennweite wahrscheinlich genau das Richtige für dich. Qualitativ sind Aufnahmen mit einer Festbrennweite fast immer mindestens einen Ticken besser als mit einem Zoom-Objektiv. Oder es ist ein besonders hochwertiges Zoom-Objektiv, was sich dann allerdings auch preislich niederschlägt.

Ob Zoom-Objektiv oder Festbrennweite – Nächste Woche zeige ich dir meine persönlichen Lieblingsobjektive für die Foodfotografie und wann und wie ich sie in der Praxis einsetze.

Bis dahin, alles Liebe.
Eva

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