Farben – Was wäre Essen nur ohne sie? Und gerade weil sie in Bezug auf Essen so wichtig sind, nehmen wir in diesem Beitrag die Wirkung von Farben in der Food Fotografie einmal genauer unter die Lupe.
Die Wirkung von Farben
Farben sind nicht einfach nur bunte Farbpigmente, die Dinge hübscher machen. Sie geben uns einen visuellen Hinweis darauf, ob etwas reif oder unreif, gut oder verdorben ist und welchen Geschmack wir erwarten können. Das satte, tiefe Rot einer Erdbeere lässt uns auf ein süßes Vergnügen hoffen. Schon vor dem ersten Biss in eine grüne Tomate wissen wir, dass diese wohl unreif ist und weder süß noch aromatisch schmecken wird. Wir können anhand der goldgebräunten Kruste erahnen, wie knusprig und rösch ein Brot sein wird. Nicht umsonst heisst es, »man isst mit den Augen«.
Ohne Farbe ist Essen also nicht nur halb so schön, es gehen dabei auch jede Menge (wichtige) Informationen verloren.
Aber Farben bedeuten nicht nur Geschmack. Farben lenken unsere Aufmerksamkeit, sie wecken Erwartungen und Emotionen und sind geknüpft an Trends und Kulturen.
Farben in der Food Fotografie
In einem zweidimensionalen Medium wie der Fotografie, ohne weitere sensorische Stimuli wie Geruch, Gehör oder Geschmack sind Farben eine der wichtigen Variablen überhaupt. Deshalb solltest du ihnen auch besondere Aufmerksamkeit schenken.
Das beginnt schon bei der Auswahl der Zutaten für dein Motiv. Wähle hier beispielsweise nur die schönsten Beeren aus. Leuchtende, satte Farben sagen uns »Hier steckt Geschmack drin«. Auch später in der Bildbearbeitung heisst es, diese Farben besonders schön herauszuarbeiten.
Achte bei der Wahl deiner Backdrops und Props ganz bewusst auf deren Farben und wie sie zusammen mit den Farben deines Motivs interagieren. Unterstützen sie es beispielsweise durch Komplementär-Kontraste, bilden sie eine Einheit mit dem Motiv und damit ein »rundes Bild« oder stehlen sie ihm gar die Show? Hab keine Angst davor, auch einfach einmal ein paar Testaufnahmen zu machen.
Deine Auswahl an Backdrops und Requisiten sollte außerdem immer auch zu deiner gewünschten Stimmung und Stil passen. Denn hier kannst du mit der Auswahl deiner Farben ganz unterschiedliche Welten erschaffen. Das können für eine frühlingshafte Szene bewusst zarte, helle Farben in Pastell sein. Im Sommer können es leuchtende, bunt Bildkompositionen sein und im Herbst und Winter eher dunkel und Juwel-artig. Ja nachdem, welche Geschichte du persönlich mit deinem Foto erzählen möchtest und welche Stimmung die Farben dabei bei Betrachter erzeugen.
Planst du vor einem Fotoshooting die Farben (z.B. in Form eines Farbschemas) vor? Oder machst du dir bei deinen Fotos ansonsten bewusst Gedanken über die darauf abgebildeten und eingesetzten Farben?
Eva