Eiscreme fotografieren – Tipps für die perfekte Eiskugel & alternative Fake-Eiscreme Rezepte

Eiscreme fotografieren – Tipps für die perfekte Eiskugel auf deinen Fotos

Langsam klettern die Temperaturen höher und schon bald werden wir wieder Eis-schleckend in der Sonne sitzen. Da werden auch Eisrezepte und Fotos von Eis immer gefragter. Aber Eiscreme fotografieren ist gar nicht mal so einfach. Denn das Motiv schmilzt einem oft schneller davon, als man es fotografieren kann. Daher verrate ich dir heute meine Tipps für die perfekte Eiskugel auf deinem Food Foto und was es beim Fotografieren von Eiscreme ansonsten noch zu beachtet gibt.

Außerdem gibt es am Schluss auch noch 3 Rezepturen für Fake-Eiscreme zum Üben.

Beim Eiscreme fotografieren gibt es vier wichtige Prinzipien:

  1. Planen
  2. Vorbereiten
  3. Schnell sein
  4. Im Notfall: Fake Eis
Eiscreme fotografieren – Tipps für die perfekte Eiskugel auf deinen Fotos

1. Plane dein Eiscreme-Shooting

Egal ob das Eis das Hauptmotiv des Fotos ist oder nur ein kleines Goodie: Fotoshootings die Eiscreme, Eiswürfel oder ansonsten gefrorene Lebensmittel enthalten, müssen gut geplant werden. Ansonsten ist dein Motiv davon geschmolzen, sieht nicht mehr appetitlich aus oder du musst den ganzen Shoot von vorne angehen.

Halte deshalb vorab in einem Storyboard und einer Shot-List genau fest, was du wie, mit welchen Props, Backdrops und aus welchen Winkeln fotografieren möchtest. Bleibt dir genug Zeit, um das Set eventuell umzubauen? Was kannst du vorbereiten? Worauf musst du achten?

Eiscreme fotografieren – Tipps für die perfekte Eiskugel auf deinen Fotos
Shot-Liste zur Brownie Tarte mit Vanilleeis-Kugeln

2. Vorbereitung ist das A und O

Möchtest du dein Eis als Eiskugeln in deinem Bild inszenieren habe ich einen heißen bzw. eiskalten Tipp für dich: Forme deine Eiskugeln bereits vorab mit einem Eis-Portionierer vor und friere diese anschließend noch einmal ein. Diese Vorgehensweise hat gleich mehrere Vorteile. Erstens: Du kannst dir beim anschließenden Fotoshooting die allerschönsten Eiskugeln für dein Foto aussuchen. Zweitens: Dadurch dass die geformten Kugeln noch einmal eingefroren werden, sind sie ingesamt stabiler und halten so etwas länger der Wärme stand, ohne direkt in den ersten Sekunden dahin zu schmelzen. Drittens bist du beim Anrichten der Kugeln schneller, da du sie nur noch mit einer Palette in dein Set arrangieren musst.

Eiscreme fotografieren – Tipps für die perfekte Eiskugel auf deinen Fotos

Bevor die Eiscreme allerdings überhaupt ans Set kommt, solltest du dieses bereits fix und fertig aufgebaut haben. Außerdem sollte auch deine Kamera für das erste Motiv eingestellt sein. D.h. auf einem Stativ stehen, mit dem richtigen Bildausschnitt, der gewünschten Blende, ISO und Belichtungszeit. Mache außerdem gerne schon einmal ein paar Testaufnahmen, damit wirklich alles perfekt eingestellt und bereit ist, bevor das Eis kommt. Die Eiscreme ist wirklich das allerletzte Tüpfelchen, das du deinem Set hinzufügen wirst. Du kannst für die Eiskugeln beim Setaufbau auch Lichtdouble oder sogenannten Stand-Ins – z.B. aus geknüllten Papierkugeln – verwenden.

Was dir außerdem zusätzliche Zeit zum Fotografieren verschafft sind gekühlte Props. Also beispielsweise kalte Teller und Schälchen aus dem Kühlschrank oder der Gefriertruhe, eine kühle Marmorplatte oder gefrorene Beeren, auf denen du deine Eiskugeln anrichtest und und und. Alles, was zu einer kühlen Umgebung für deine Eiskugeln beiträgt.

Rezeptfoto meiner Rhabarber Heidelbeer Galette mit Vanilleeis

3. Arbeite zügig und effektiv

Sobald du die Eiscreme aus dem Gefrierfach holst heisst es: Schnell sein! Suche dir die schönsten Kugeln aus, platziere sie in deinem Set und los geht’s! Je nach Raumtemperatur bleiben dir zum Fotografieren von Eiskugeln manchmal nur wenige Minuten. Behalte diese Zeitspanne im Hinterkopf und arbeite zügig und effektiv.

Möchtest du einen Tasty-Moment, in dem deine Eiskugeln bereits sanft angeschmolzen ist, möchtest aber nicht darauf warten, bis sie von selbst dahinschmilzt? Dann lass vorab einen Löffel Eis schmelzen und verwende dies als »geschmolzene Eiscreme«, die du ganz explizit mit einem kleinen Löffel um deine Kugel herum drapieren kannst. Oder wärme die Eiscreme vorsichtig mit einem Fön an. Achte hierbei aber darauf, dass dir nicht andere Teile des Sets wegwehen.

Diese Kugel Peanut Butter Cup Eis habe ich mit einem Fön zum Schmelzen gebracht.

4. Fake it till you make it – Tipps für Fake-Eiscreme

Falls du vor deinem ersten richtigen Eis-Shooting erst einmal üben möchtest, ohne dabei richtiges Eis zu verwenden, kannst du dir mit ein paar Tricks eine künstliche Eiskugel herstellen. Ich persönlich verwende für meine Fotoshootings nur Dinge, die man hinterher auch noch bedenkenlos essen kann, zeige dir aber auch andere Möglichkeiten.

Wichtig: Wenn das Eis (und gegebenenfalls das Rezept dafür) im Mittelpunkt deines Fotos steht, würde ich auch wirklich mit dem REAL DEAL arbeiten. Spielt das Eis keine Hauptrolle und soll beispielsweise nur als Topping einer Waffeln vorkommen, oder du möchtest einfach erst einmal in Ruhe üben, kann man auch mal ein Auge zudrücken.

Die einfache Variante von Fake Eis heisst: Frischkäse! Ja, ganz recht. Dieser lässt sich nämlich mit einem Eis-Portionierer genauso wie herkömmliches Eis formen, schmilzt aber nicht gleich davon. Außerdem kannst du ihn dir nach dem Fotoshooting noch ohne Probleme aufs Brot schmieren. Für Vanilleeis rührst du einfach Vanillezucker unter und für Schokoladeneis etwas Kakaopulver. Für Fruchteissorten kannst du nach Belieben Lebensmittelfarbe unter den Frischkäse rühren. Manche Foodfotografen oder Foodstylisten fügen der Frischkäse-Mischung abschließend auch noch Bastelkleber zu, um damit dann geschmolzenes Eis zu simulieren wie es z.B. am Rand einer Eistüte herunterläuft. Nach der Zugabe des Klebers ist der Frischkäse dann aber logischerweise nicht mehr essbar.

Alternativ kannst du dir auch Fake-Eiscreme aus haushaltsüblichen Zutaten wie Margarine und Stärke oder Kuvertüre und Puderzucker herstellen.

Für die erste Variante mischt du Margarine und Stärke einfach und verwendest dann ähnlich wie beim Frischkäse Lebensmittelfarbe (bitte auf Gel oder Pulver-Basis, da sie fettlöslich sein sollten) für verschiedene Sorten. Obwohl alle Bestandteile dieser Fake-Eiscreme durchaus verzehrbar sind, würde ich sie so nicht mehr essen wollen.

Ganz anders sieht es da mit den Fake-Eiskugeln aus Kuvertüre und Puderzucker aus. Hier schmilzt du einfach 200g weiße Kuvertüre (oder alternativ Vollmilch/Zartbitter-Kuvertüre für Schokoladeneis) und knetest anschließend nach und nach so viel Puderzucker unter, bis eine Knetartige Masse entsteht. Das sind je nach Schokolade etwa 150 bis 200g Puderzucker. Mit einem Eis-Portionierer in Form gebracht bekommst du damit dann eine perfekte Eiskugel, die du später sogar noch für ein Rezept verwenden könntest.

Hast du schon einmal Eis fotografiert, Fake-Eiscreme hergestellt oder eines von beidem dieses Jahr noch vor?
Verrate es mir gerne in den Kommentaren.
Aber selbst wenn nicht, hoffe ich, dass ich dir die Angst vor dem Eiscreme fotografieren, die einen oft zurückhält, etwas nehmen konnte.

Viel Spaß bei deinem nächsten Eiscreme-Shooting!
Eva

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