Die 4 besten Kamerawinkel für Food Fotografie – Welcher Winkel passt für welches Motiv?

Die 4 besten Kamerawinkel für Food Fotografie – Welcher Winkel passt für welches Motiv?

Wie setze ich eine Torte am besten in Szene? Aus welchem Winkel schaut ein Burger am besten aus? Was passt am Besten zu welchem Motiv? In diesem Beitrag geht es heute darum, den bzw. die besten Kamerawinkel für dein Motiv zu finden. Denn was gibt es Schlimmeres, als stundenlang an einer Torte zu arbeiten, sie zu fotografieren und anschließend festzustellen, dass man die schönen Details auf der Oberseite aus dem aufgenommenen Winkel gar nicht sehen kann. Oder eine Smoothie Bowl grazil zu garnieren und auf dem Foto von vorne zwar die Schüssel, aber nichts von den kunstvoll drapierten Früchten zu erhaschen. Am Ende wartet außerdem eine praktische Übung auf dich.

Mein Tipp vorab: Nimm dir immer etwas Zeit, um deine Leckerei vor dem Fotografieren genau unter die Lupe zu nehmen. Finde ihre Schokoladenseite. Aus welchem Blickwinkel oder -winkeln kannst du sie am besten in Szene setzen und ihre Besonderheiten betonen?Das funktioniert natürlich auch schon bevor das Gericht überhaupt fertig ist. Dazu braucht es dann einfach ein kleines bisschen Phantasie.

1. 45° Winkel – Der Natürliche

Dieser Kamerawinkel wirkt auf den Betrachter besonders natürlich. Denn er entspricht in etwa dem Winkel, den wir haben, wenn wir an einem Tisch sitzen und das Essen vor uns steht. Er eignet sich besonders gut, um sowohl unterschiedliche Ebenen, als auch die Tiefe eines Gerichtes zu zeigen. Zum Beispiel den Anschnitt einer Biskuitrolle und gleichzeitig ihre längliche Form. 

Der 45° Winkel eignet sich besonders gut für:

  • Biskuitrollen
  • Cupcakes
  • Torten
  • Desserts im Glas
  • Kekse

2. Table Top – Die Vogelperspektive

Bei Table Top Aufnahmen fotografierst du senkrecht von oben auf dein Gericht herab. Dieser Winkel macht also weniger Sinn für hohe Gerichte mit vielen Schichten und Ebenen, die dabei nicht sichtbar sein würden. Er lenkt die Aufmerksamkeit eher auf Formen, Muster und die Platzierung unterschiedlicher Elemente innerhalb deines Fotos. Außerdem bietet er dir die Möglichkeit eine größere Anzahl an Dingen zu platzieren, und somit z.B. ganze Tischszenen einzufangen. Table Top Aufnahmen bzw. Fotos auf der Vogelperspektive eignen sich außerdem besonders gut für flache Gerichte. 

Table Top Aufnahmen eignen sich besonders gut für:

  • Tartes
  • Pizza
  • Salate
  • Suppen & Bowls
  • Cookies & Donuts
  • ganze Tischszenen

3. 90° Winkel – Die Frontalaufnahme

Im 90° Winkel fotografierst du dein Motiv auf Augenhöhe direkt von vorne. Deshalb bezeichnet man diese Aufnahmen auch als Frontalaufnahme. Durch diesen kerzengeraden Blick kannst du besonders gut hohe Gerichte, unterschiedliche Schichten und alles, was seitlich passiert einfangen. 

Der 90° Winkel eignet sich besonders gut für:

  • Burger & Sandwiches
  • Getränke in Gläsern
  • Pancakes & Waffeltürmchen
  • Torten auf Kuchenständern
  • Cupcakes
  • Eis in der Waffel

4. Close-Up – Die Nahaufnahme

Diese Art der Aufnahme eignet sich besonders gut um sehr nah an dein Motiv heran zusehen und dabei interessante Details zu zeigen. Dabei lenkst du die Aufmerksamkeit des Betrachters auf Kleinigkeiten oder Texturen. Ich benutze diesen Winkel beispielsweise um Details in der Dekoration einer Torte zu zeigen oder die Luftigkeit einer Mousse oder Geschmeidigkeit eines Teiges mit seinen kleinen Lufteinschlüssen zu betonen.

Close-Ups eignen sich besonders gut für:

  • Motive mit markanten Details
  • kleinen und grazilen Produkten
  • geschichtete Desserts im Glas
  • Macarons
  • Eiscreme

Wie bei allem in der Food Fotografie sind diese Winkel aber nur Richtlinien und nicht in Stein gemeißelt. Auch 25° oder 75° sowie alles dazwischen ist erlaubt und erwünscht, solange es deinem Motiv zugute kommt. Also sei mutig und experimentierfreudig, probier dich einfach mal aus.

Praktische Übung

Am Besten lernt man, wenn man Dinge ausprobiert und selber macht. Deshalb setze dich vor deinem nächsten Foto vorab einmal genau mit deinem Motiv auseinander. Aus welchem Winkel sieht es am besten aus? Welche Eigenschaften, Ansichten oder Details möchtest du betonen? Und dann: Schieß los.

Aber vergiss nicht: Gegessen wird erst, wenn alle Fotos im Kasten sind.
Eva

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